Die Geschichte
Die frühen Jahre des Radios
In den zehn Jahren vor dem Ersten Weltkrieg wuchs das Radiohobby, und es schien fast magisch, mit Kopfhörern zu "hören" und manchmal Stimmen oder Musik zu hören. Allerdings hörten nur sehr wenige Menschen diese frühen Sendungen, die meisten hörten nur davon, zum Teil, weil die von Radioliebhabern, zumeist Männer und Jungen, selbst gebauten Geräte die einzigen Empfänger waren.
Radio - Gegenwart und Zukunft
Das Radio befindet sich an einem sehr interessanten Ort. Es handelt sich um ein Gebiet mit einem mehrstufigen natürlichen Erosionsschutz gegenüber anderen Medien. In erster Linie hat das Radio ein Alleinstellungsmerkmal, das andere Medien nicht haben - seine Eignung zur Hintergrundnutzung. Ich kann kein anderes Medium nennen, dessen Konsum mit anderen Dingen kombiniert werden kann. Man kann zum Beispiel nicht Auto fahren und gleichzeitig eine Zeitung lesen. Es wäre schwer, gleichzeitig Hausarbeit zu machen und fernzusehen. Hören, ja, aber schauen, vielleicht nicht. Auch das Internet, sei es ein Desktop-Computer, ein Tablet oder ein Smartphone, lässt sich nur schwer nutzen, wenn man zum Beispiel im Garten arbeitet oder unter dem Auto sitzt und am Motor herumfummelt. Aber der Radiokonsum kann mit praktisch jeder anderen Tätigkeit kombiniert werden, auch mit der Arbeit, wenn diese eintönig ist, wenn man sich nicht in sie vertiefen muss. Das heißt, das Radio ist zu bestimmten Zeiten im Leben eines Menschen das einzige verfügbare Medium.
Entwicklung der Radiobranche
Ein sehr interessanter Trend zeichnet sich bereits ab, wenn wir in die Zukunft blicken und über Trends und mögliche Wege der Entwicklung der Radiobranche sprechen. In allen klassischen Medien, einer Zeitung und einem Radio, ist das traditionelle Geschäftsmodell, dass die Medien eine Art Hülle sind, die einen Inhaltsproduzenten, einen Journalisten, einen Verleger, einen Moderator, einen Autor, einen Interpreten usw. beinhaltet. Sie schaffen Inhalte, die die Hörer interessieren. Der Radiosender verbreitet diese Inhalte dann mit seinen technischen Mitteln über das Internet und vermarktet die gesammelten Hörer mit einem kommerziellen Dienst. Dies ist das traditionelle Muster. Nun gibt es aber einerseits einen Rückzug der Interpreten und Autoren aus dieser gemeinsamen Hülle der Verbreitungsmethoden und damit auch des Mechanismus der Monetarisierung. Warum? Weil schon heute die technischen Mittel es dem Reporter erlauben, außerhalb einer Zeitung, einer Website oder eines Radios zu bleiben. Er kann einen Blog starten, eine Website betreiben, Audio-Podcasts oder Blogs erstellen. Heutzutage kann jeder von zu Hause aus einen Computer mit Internetanschluss, eine billige Videokamera, ein Mikrofon und sonst nichts haben. Die nächste wichtige Frage ist nicht die nach den technischen Fähigkeiten, sondern was genau kann dieser Autor erzeugen? Ist es für sein potenzielles Publikum interessant oder nicht? Wir kennen auch Beispiele dafür, wie Video-Blogs bis zu 500.000 Abonnenten auf YouTube, ein Twitter-Blog bis zu 4 Millionen Follower und eine VKontakte- oder Facebook-Seite bis zu einer Million Abonnenten gewinnen können. Diese Zahlen liegen derzeit außerhalb der Reichweite der meisten traditionellen professionellen Medien. Die technologische Leichtigkeit, mit der Nachrichtenmacher von den traditionellen Medien getrennt werden, ist ein absoluter Trend